Im Social Media-Glossar geht es darum, Phänomene und Begriffe des Social Web zu erklären. Gerne greife ich auch Vorschläge für zu erläuternde Begriffe auf – kommentieren Sie hier, schreiben Sie mir eine Nachricht, oder twittern Sie Ihren Wunsch mit dem Hashtag #SoMeGlossar! Heute befassen wir uns mit dem Thema Wikis – denn darin steckt viel ungenutztes Potenzial für Kultureinrichtungen.

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Die Wikipedia kennt heute so gut wie jeder – ein großartiges Lexikon-Projekt, an dem im Prinzip jeder mitarbeiten kann und das man inzwischen sogar zitieren darf. Doch dass man die Software, auf der die Wikipedia basiert, nämlich das Wiki, auch selbst nutzen kann, ist weniger bekannt.

Der Name „Wiki“ leitet sich vom hawaiianischen Wort für „schnell“ ab, und damit ist auch schon viel gesagt. Ein Wiki ist ein Hypertext-Redaktionssystem, dessen Inhalte nicht nur gelesen, sondern von Leser auch direkt bearbeitet werden können. (Die Wiki-Software ist dabei natürlich ein CMS. Was das ist, habe ich bereits hier erklärt.) Typisch für Wikis ist die hohe Zahl der Verlinkungen auf andere Beiträge, die häufig auf derselben Plattform zu finden sind.

Es kann bei Wiki-basierten Projekten um die Sammlung von Wissen gehen wie bei der Wikipedia und Fan-Wikis zu Filmen, Serien oder ähnlichen Formaten. Aber auch für die interne Zusammenarbeit in einer Firma oder Institution kommen Unternehmenswikis zum Einsatz: Denn es ist durchaus auch möglich, den Zugang zu einem Wiki durch ein Passwort zu schützen, sodass seine Inhalte vertraulich bleiben. Auf diese Art ist ein Wiki ein großartiges Instrument, um Informationen zusammenzutragen, gemeinsam an Texten zu arbeiten (ohne durch das Versenden per Mail die Koexistenz von mehreren Versionen derselben Datei riskieren zu müssen). Genau hier liegt meines Erachtens die Chance für die Kultur: Hochschulen arbeiten bereits häufig mit Wikis. Warum nicht auch die Museen, etwa bei der Ausstellungsgestaltung?

Sind Sie neugierig geworden? Dann schauen Sie doch mal nach, ob es nicht eine Wiki-Software gibt, die genau den Anforderungen Ihres Projekts entspricht. Eine Liste der verfügbaren Programme finden Sie – wie könnte es anders sein – in der Wikipedia.