Zuerst muss ich mich für die Verzögerung dieses dritten und letzten Teils der Reihe um das 200jährige Jubiläum des Joanneums entschuldigen. Zwischen Posterous-Hängern, Firefox-Crashes, Weihnachtsfeiern und sonstigem Dezember-Stress war es gar nicht so einfach… Aber weiter im Programm:

Auch am Sonntag wurde noch die Eröffnung des Joanneumsviertels gefeiert – der Eintritt in alle Häuser des Joanneums war frei, doch für das Joanneumsviertel brauchte man Zeitkarten. Da ich alle Jubiläumsausstellungen dort samstags schon gesehen hatte, wollte ich die verbleibenden Stunden vor dem Rückflug nutzen, um mir noch ein bisschen mehr anzuschauen.

Meine erste Station war das Kunsthaus, der „Friendly Alien“. Das Gebäude ist ein schönes Beispiel für den Trend der letzten Jahre, Museen für Moderne Kunst in einem signature building neu zu eröffnen. Das Kunsthaus hat auch eine eigene (kostenlose) App für iPhones und Android-Handys. Witziges Feature: der Audioguide in zwei Versionen – für Erwachsene und für Kinder.

Zu sehen waren drei Ausstellungen; los ging’s im ersten Stock mit Ai Weiwei. Interlacing. Ausgestellt wurden Fotos und Videos des chinesischen Künstlers Ai Weiwei, der spätestens seit diesem Jahr jedem ein Begriff sein dürfte. Der Fokus der Ausstellung liegt auf der Mulitmedialität des Werks.

Im angrenzenden Raum war eine Ausstellung der Camera Austria zu sehen. Dieser Verein stellt seit 2003 im Kunsthaus aus und verlegt darüber hinaus eine deutschsprachige Fachzeitschrift zur Fotografie. Noch bis zum 1.1.2012 ist Communitas. Unter anderen zu sehen, eine Ausstellung, die durch kraftvolle Bilder besticht.

Im zweiten Stock war Antje Majewski: Die Gimel-Welt aufgebaut. Hier bot sich ein gänzlich unerwarteter Anblick: Hölzerne Trennwände teilen den Raum in runde und ovale Kojen, in denen jeweils einzelne Werke Majewskis zu betrachten sind. Wenn man noch ein Stockwerk weiter nach oben geht, in die „Needle“, bietet sich ein Blick von oben auf die Ausstellung, der ihre originelle Architektur erst richtig zur Geltung bringt.

Das Museum im Palais wartete mit zwei Ausstellungen zum Jubiläum auf. Zuerst kam auf meinem Rundgang die Sonderausstellung „Die Zeit. Vom Augenblick zur Ewigkeit“ an die Reihe. Zu sehen waren durchaus interessante Objekte, jedoch fiel es mir etwas schwer, dem roten Faden zu folgen – doch ein so großes Thema in einer Ausstellung zu behandeln, ist auch immer eine besondere Herausforderung.

Sehr gut gefallen hat mir dann die neue Dauerausstellung Statussysmbole. Hier wurde klar, warum das Museum im Palais auch als „Schatzkammer der Steiermark“ bezeichnet wird. Der steirische Herzogshut, der Prunkwagen Friedrichs III., der Prunkharnisch – es waren durchweg sehr schöne Stücke zu sehen, die auch gleichzeitig große Geschichte erzählten. Auch das Gebäude selbst, das Palais Herberstein, kam hier voll zur Geltung.

Von meiner dritten Station, dem Landeszeughaus, gibt es leider keine Fotos, da ich dort keine Fotoerlaubnis mehr hatte. Das Zeughaus bietet eine unglaublich große Sammlung von Waffen und Rüstungen. Da es sich bei dem Gebäude um ein ehemaliges Waffenlager handelt, sind die Exponate nicht in Vitrinen ausgestellt sind, sondern so gelagert wie früher. Damit die Besucher nícht in kuriose Unfälle verwickelt werden, darf man sich im Landeszeughaus nur im Rahmen einer Führung umschauen. Da ich erst auf den Beginn der nächsten warten musste und zurück zum Flughafen musste, hatte ich dann bedauerlicherweise nur noch eine halbe Stunde Zeit für den eigentlichen Besuch des Hauses. An dieser Stelle Danke an die Führungskraft, die dann doch mit mir allein einen Schnelldurchlauf gemacht hat! Es war sehr interessant, und ich wäre gern länger geblieben!

Ein ganz großes Dankeschön!!! geht an Christoph Pelzl (Abteilung Außenbeziehungen des Joanneums), der mich kontaktiert und sich während meines Aufenthalts in Graz um mich gekümmert hat. Ich freue mich auf ein Wiedersehen!