Vom 9. bis 30. August wird Roland Wagner von Visitatio einen Marathon entlang der UNESCO-Welterbestätten in Deutschland unternehmen. Zur Vorbereitung bittet er im Rahmen der Blogparade „Mein Tipp für den Welterbe Marathon…“ um Anregungen, was man in Bezug auf die Welterbestätten unbedingt wissen oder beachten sollte. Es geht um Tipps, Anekdoten, Eindrücke… Wer mitlesen möchte, der folge dem Hashtag #uwm14!
20140808-174218-63738406.jpg

Bei meinem Tipp geht es um die Völklinger Hütte. Seit 1994 zählt sie – als erstes Industriedenkmal auf der Welt! – zum UNESCO-Weltkulturerbe. Als sie derart geadelt wurde, war sie bereits seit acht Jahren stillgelegt. Gegründet wurde sie 1873 von Julius Buch als Puddel- und Walzwerk, das sich jedoch nur sechs Jahre lang halten konnte. 1881 ermöglichte Carl Rochtling den Neuanfang, und schon 1890 waren die „Röchtling’schen Eisen- und Stahlwerke“ der größte Eisenträgerhersteller Deutschlands. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Hütte mehrfach modernisiert, es wurden neue Verfahren eingeführt und die dafür benötigten Anlagen gebaut. Im Zweiten Weltkrieg war die Völklinger Hütte Schauplatz von Zwangsarbeit. Die weltweite Stahlkrise brachte ab 1975 Veränderungen: Es wurde mehrfach umfirmiert, seit 1986 heißt das Unternehmen Saarstahl. Im selben Jahr wurde die Roheisenphase stillgelegt und dieser Teil der Anlage unter Denkmalschutz gestellt. Bis heute hat die Völklinger Hütte ihren Reiz nicht verloren: Im letzten Jahr verzeichnete sie rund 310.000 Besucher.

Neben dem musealen Betrieb ist die Hütte auch Location für Konzerte, Festivals und andere Events. Darum dreht es sich bei meinem Tipp: Wer nach einem außergewöhnlichen Veranstaltungsort sucht, sollte die Völklinger Hütte in Betracht ziehen! Sie war am 22. und 23. Mai Schauplatz der MAI-Tagung, und ich war als „offizieller Tagungs-Twitterer“ (Zitat Herr Martini, Moderator und Organisator der Tagung) dabei. Extra für uns waren Teile der Sonderausstellung „Generation pop!“ zur Seite geräumt worden, und so standen denn die Stühle und das Podium in der stillgelegten Maschinenhalle. Ein ganz besonderes Flair! Ich glaube, allen Teilnehmern wird auch der besondere Geruch in Erinnerung geblieben sein. Zur Tagung selbst schreibe ich an dieser Stelle nichts mehr, weil ich das bereits an anderer Stelle getan habe. 😉 Wer sich für das Tagungsprogramm und die Vorträge interessiert, dem sei neben der Website, auf der mittlerweile zahlreiche Vorträge zum Download bereitstehen, mein Gastbeitrag auf dem Blog von Culture to go empfohlen. Über die Twitter-Aktivitäten rund um die Tagung berichte ich in der nächsten Ausgabe der Zeitschrift „rheinform“, die ab seit Mitte September hier kostenlos herunterzuladen sein wird ist.

Damit bleibt mir nur noch eins: Ich wünsche Roland Wagner und allen, die ihn begleiten, einen unvergesslichen Marathon!